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Steam – Geiz ist Geil!
13.06.2010 - 19:19 von Jockel


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Vor einigen Jahren warb ein großer, blauer, pseudogünstiger “Elektrofachmarkt” mit dem Satz “Geiz ist Geil!” um die Massen zum Einkaufen zu bewegen. Steam braucht dafür keinen Superslogan. Steam bietet einfach Kampfpreise damit jeder alles kauft, jedem Sinn und Zweck zum Trotz. Natürlich wird dabei auch mehr oder weniger in die Psychotrickkiste gegriffen.

Der Psychologe/Computerspieler Dr. Jamie Madigan hat das Kaufverhalten von Steamkunden und die Tricks von Valve genau unter die Lupe genommen. Seine daraus resultierende Ministudie hat er auf der Website Gamasutra.com als Gastkommentar veröffentlicht.

Spielebundle, die teilweise bis zu 20 verschiedene Titel enthalten und zum normalen Spielepreis oder mehr vertickt werden, stellen Kunden oft vor schwere Entscheidungen. Valve versucht – oft erfolgreich – die Entscheidung abzunehmen. Angewendet wird dabei der Trick der “Verknappung”. Bei Valve findet sich sich die Verknappung in Form von einer begrenzten Angebotslaufzeit. Als Vergleich zieht der Doktor ein Versuch mit zwei unterschiedlich gefüllten Kekstellern zu rate. Trotz eines identischen Kekses, schmeckten die vom leereren Teller laut Testpersonen wesentlich besser als die vom volleren. Erklärt wird dieses Verhalten damit, dass der Mensch es hasst eine – seiner Meinung nach – gute Gelegenheit zu verpassen und greift daher bei einem knapperen Angebot eher zu.

Auch der nächste Trick ist weltbekannt. Der wahre Wert der Ware wird einfach verschleiert. Steam knallt mit Zahlen nur so um sich (alter Preis, Angebotspreis, Differenz), sodass wir uns nur auf die wunderbare Welt der Zahlen konzentrieren. Wir vergleichen mit anderen Anbietern und rechnen nach, ob uns die Spiele der Preis wert sind. Unser Köpfchen ist mit solch schwierigen Überlegungen voll ausgelastet. Daher wird die wichtigste Frage total übersehen: “Möchte man das Spiel überhaupt spielen?”.

Als drittes und letztes wirft Valve einen sogenannten “Anker”. So werden brav sämtliche Einzelpreise aufgelistet (genau das ist der Anker), umzu zeigen, wieviel Sparpotenzial möglich ist. Im Vergleich zum Aktionspreis ist die Summe der Einzelpreise meist unerhört höher. Da fällt es uns doch gleich viel leichter zuzuschlagen, oder?

Quelle: HLPortal.de, CoDInfobase
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